ZitatAlles anzeigenBeim Check-in
Musiker Gil Ofarim berichtet von Antisemitismus in Leipziger Hotel
In einem Instagram-Video spricht der Musiker Gil Ofarim über antisemitische Anfeindungen, die er wegen seiner Kette mit einem Davidstern in einem Leipziger Hotel erfahren habe. Ein Sprecher der Hotelkette verspricht Aufklärung.
05.10.2021, 15.01 Uhr
Der Sänger Gil Ofarim ist nach eigenen Angaben Opfer von antisemitischen Anfeindungen geworden. Er sei am Montag vom Personal eines Leipziger Hotels daran gehindert worden, einzuchecken, berichtet er in einem Instagram-Video. Er sei aufgefordert worden, seine Kette mit einem Davidstern – einem wichtigen Symbol des Judentums – einzustecken.
In dem Video sitzt Ofarim vor dem Hotel »The Westin Leipzig«. Der 39-Jährige erzählt, dass er vor der Rezeption in einer Schlange gestanden habe. Der Rezeptionist – »Herr W.«, wie Ofarim ihn nennt – habe aber mehrfach andere Wartende vorgezogen.
Als Ofarim an der Reihe gewesen sei und sich beschwert habe, habe jemand aus einer anderen Ecke des Raums gerufen: »Pack deinen Stern ein!« Der Rezeptionist habe daraufhin ebenfalls zu ihm gesagt: »Packen Sie Ihren Stern ein.« Wenn er die Halskette mit dem Davidstern-Anhänger einpacke, dürfe er einchecken. Am Ende des Videos ist Ofarim den Tränen nahe.
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ZitatAlles anzeigenMutmaßlicher Antisemitismus-Vorfall in Leipzig
Hunderte Menschen solidarisieren sich mit Musiker Ofarim
Wegen einer Kette mit Davidstern soll Gil Ofarim in Leipzig Anfeindungen ausgesetzt gewesen sein. Der Musiker erwägt eine Anzeige. Am Abend nahmen Hunderte Menschen an einer Kundgebung vor dem Hotel teil.
05.10.2021, 20.28 Uhr
Nach Antisemitismus-Vorwürfen haben sich am Abend Hunderte Menschen vor dem »Westin Hotel« Leipzig versammelt, um Solidarität mit dem Musiker Gil Ofarim und Jüdinnen und Juden in Deutschland zu zeigen. Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl zunächst auf den »mittleren dreistelligen Bereich«, wie eine Sprecherin sagte.
Irena Rudolph-Kokot vom Bündnis »Leipzig nimmt Platz«, das zu der Aktion aufgerufen hatte, sagte, dass der antisemitische Vorfall extrem wütend mache und nicht unwidersprochen bleiben dürfe: »Wir solidarisieren uns mit allen Jüdinnen und Juden, denen das in Deutschland immer noch viel zu häufig passiert«. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hotels hielten während der Kundgebung vor dem Hoteleingang ein Banner, auf dem die Flagge Israels zu sehen war.
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