Musiker Gil Ofarim berichtet von Antisemitismus in Leipziger Hotel



  • Heute morgen wurde im DLF berichtet, der besagte Hotelmitarbeiter habe Anzeige wegen Verleumdung erstattet. Die Ermittlungen laufen...


    Ja, wir waren alle nicht dabei. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Ofarim das überzogen darstellt. Wer sich öffentlich als Jude zu erkennen gibt - sei es durch Kippa oder Davidstern - wird offenbar immer noch mit Hass und Hetze konfrontiert - zur Schande all derer, die diesen Hass zulassen bzw. pflegen.


    Es ist gut, dass er mit seiner Überzeugung offen umgeht. Viele machen das aus Angst vor Übergriffen oder dummen Sprüchen nicht, was auch verständlich ist.


    Ich schäme mich als Mensch, für solche hasserfüllten, gestrandeten Personen, die mit ihrem Hass ihre eigene Menschlichkeit ruinieren.

  • Und vor der Demonstration vor der Tür lässt man sich von einer rechtsextremen Sicherheitsfirma schützen.


  • Nemesis: "

    Wer sich öffentlich als Jude zu erkennen gibt - sei es durch Kippa oder Davidstern - wird offenbar immer noch mit Hass und Hetze konfrontiert - zur Schande all derer, die diesen Hass zulassen bzw. pflegen."


    Mir tat es so weh, als wir an einem Seminar mit Rabbi Hillel Herbert Goldberg teilnahmen. Es waren etwa 150 Leute da. Er als Hauptsprecher und einige Veranstalter saßen vorn. Man aß 3 Mahlzeiten gemeinsam. Die Verantwortlichen ließen ihren Hauptredner bewusst den ganzen Tag fasten. Es gab immer Schweinefleisch und abends hatten sie für alle Platten mit Leberwurst- und Käsebroten geordert. Es wäre überhaupt kein Problem gewesen, eine Platte nur mit Käse neben Hillel zu stellen. Dieser Rabbi kennt Jeshua und sagte mir einmal in Christus sei er frei von Speisegesetzen. aber in der Öffentlichkeit lebt er immer koscher, damit kein Jude Anstoß nimmt. Ob weitere Juden im Saal waren, kann ich nicht beurteilen. wir waren das erste und einzige Mal in Lübeck, weil Hillel uns eingeladen hatte. wenn ich jüdische Gastsprecher einlade, habe ich ihre Essgewohnheiten zu achten. Als ich in Bosnien für Bauarbeiter an der Kirche kochte, achtete ich auch, dass Muslime dort arbeiteten und es gab kein Schwein.

  • Zitat von Gera

    wenn ich jüdische Gastsprecher einlade, habe ich ihre Essgewohnheiten zu achten. Als ich in Bosnien für Bauarbeiter an der Kirche kochte, achtete ich auch, dass Muslime dort arbeiteten und es gab kein Schwein.

    Ja, Gera. Das hat einfach etwas mit Respekt gegenüber anderen Menschen zu tun, gerade wenn man in religiösen Belangen anderer Ansicht ist. In Galater 6,10 werden Christen doch dazu ermuntert "gegenüber allen das Gute zu wirken", wo immer es möglich ist.


    Warum fällt es vielen Menschen imm schwerer, selbst die einfachsten gesellschaftlichen Prinzipien umzusetzen? Was läuft da in der Erziehung falsch?

  • Ich denke, die Liebe ist erkaltet. Man achtet den Nächsten nicht höher als sich selbst und bei der Veranstaltung ging es ausschließlich darum, dass 150 Leute gesegnet wurden, denn Hillel betete auch für Heilung und andere Nöte ( mit leerem Magen). Oder sind es unfähige Leute, die sich in den Vordergrund drängen und leiten? wir waren zu einer überkonfessionellen Regionaltagung in Laatzen. Es waren sicher 100 Leute und für alle war essen bestellt. Beim Frühstück gab es als Belag Marmelade, Schnittkäse und Rotwurst. Sehr viele Freikirchler essen keine Rotwurst. Als wir an die Reihe kamen, war der Käse alle. Wir essen kaum süßes und aßen fleißig Rotwurst, aber die Stimmung im Saal war kaputt. Wir begriffen nicht, wie man für Freikirchler diese Wurst ordern kann. Sie blieb massenhaft liegen. Die Gedankenlosigkeit betrifft nicht nur Juden, auch andere werden ausgegrenzt.

  • Das Christum ist wie das Judentum, der Islam oder der Hinduismus - bloß mit Schinken...

    Grubi, Du hättest schreiben müssen:


    "Das Christum isst wie das Judentum, der Islam oder der Hinduismus - bloß mit Schinken..."


    Dann hätte das eventuell in etwa der Situation entsprochen, aber "ist" mit einem "s" geschrieben? Da muss ich Dir dann doch widersprechen. Die Menschen im Judentum, dem Islam und dem Hinduismus lehnen die Erlösung durch Jesus, der uns dadurch das ewige Leben gebracht hat - wenn wir das annehmen - ab!


    Insofern ist das Christum eben nicht wie das Judentum, der Islam oder der Hinduismus - egal ob mit oder Schinken...


    Aber, vielleicht hast Du Dich ja auch nur vertippt. ;)




  • Ja, mehr Unterschiede vermag kaum ein Atheist zu erkennen. Deswegen bleiben Diskussionen mit ihnen so oft an der Oberfläche. Das ist sehr schade, weil die unterschiedlichen Religionen immer noch ein großer Bestandteil der Kultur sind, in der die Menschen leben. Wer anderen Menschen gegenüber respektvoll auftreten möchte, sollte sich schon die Mühe machen, zumindest ansatzweise ihren kulturellen Hintergrund zu erfahren.

  • Zitat von Gera

    Ich denke, die Liebe ist erkaltet.

    Ja, dieses Bibelwort ist wahr geworden. Nicht nur unter den säkularisierten Menschen grassiert der Egoismus - auch in den Gemeinden gibt es immer wieder "Durchbrüche" dieses egozentrischen Viruses der Lieblosigkeit.


    Es wird jeden Tag wichtiger, sich nicht vom Egoismus vereinnahmen zu lassen. Das Beispiel Jesu im alltäglichen Leben anzuwenden, ist dabei eine gute Hilfe, allerdings sollte man nicht unbedingt Dankbarkeit erwarten.

  • Zitat von Grubendol

    Das ist mit Sicherheit falsch. In der humanistischen Welt ohne falsche Heilsversprechen ist das Denken viel sozialer als bei den falschen Christen.

    "Falsche Christen" können im Vergleich zu Humanisten wohl kaum als Maßstab für ausgeprägtes Sozialverhalten dienen, geschweige denn, wenn dieser Vergleich dann auf alle Christen übertragen wird.

    • Offizieller Beitrag
    • Offizieller Beitrag


    Sollten sich die aktuellen Meldungen der Medien bestätigen, wovon wir langsam ausgehen müssen, halte ich das Agieren von Abis Sohn für selten dämlich!


    Er hätte dem Kampf gegen den Antisemitismus einen Bärendienst erweisen! ;(


    Allerdings frage ich mich schon, ob Herr Ofarim wirklich so dumm sein kann!?! Wollte er nur mal in den Medien zu sehen sein?

  • Es gibt leider genügend realen Antisemitismus in Deutschland. Hinzu kommt jetzt noch der importierte Antisemitismus von Islamisten. Es bedarf also keinesfalls eines derartigen "Fakes".


    Sollte es sich herausstellen, dass Ofarim das tatsächlich nur als "künstlerische Selbstdarstellung" inszeniert hat, hat er den Juden und dem Kampf gegen den Antisemitismus wahrhaft einen Bärendienst erwiesen.

  • Der offene Antisemitismus, der Ofarim während der ganzen Berichterstattung entgegengeschlagen ist, spricht dafür, dass hier keine ehrliche Zeugenaussage zu erwarten ist. Von anderen Leuten, die dort als Gast waren, wurden z.B. homophobe Vorfälle berichtet. Und dass das Hotel eine rechte Schlägertruppe als 'Security' engagiert hat, spricht auch nicht gerade für den Laden.

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