Schönes Forum hier, lese schon seit ein paar Wochen mit. Nun breche ich mein Schweigen und melde mich hier selbst mit einem Beitrag zum Nachdenken. Da ich hier kein Unterforum für "Philosophie" gefunden habe, was ich durchaus für wünschenswert hielte, setze ich mein zur Diskussion gestellte Zitat erst mal hier rein:
ZitatAlles anzeigenRundgang Wahrheit 2/12
Wann ist eine Theorie korrekt?
Korrekte Prognosen sind jedenfalls kein hinreichender Beleg für die Wahrheit einer Theorie, denn es gibt mehrere Beispiele von Theorien, die über Jahrhunderte korrekte Prognosen ergaben, und sich trotzdem als falsch erwiesen haben.
Die Frage von Alexander Janke
Wenn wir eine Theorie entwickeln oder eine These aufstellen im Bereich der Naturwissenschaften, dann halten wir sie für wahr, wenn das, was wir erwarten, auch eintrifft:
Ich lasse einen Stein in der Luft los, nehme an, dass er zu Boden fällt, und er tut es. Folglich stimmt meine These/Theorie, in diesem Fall von der Gravitation.
Ich schließe Elektrodenzeugs an den Kopf des Probanden an, beobachte bunte Farben auf einem Bildschirm und sage korrekt voraus, dass er eine bestimmte Entscheidung treffen wird (teilweise sogar, bevor er diese Entscheidung trifft). Folglich stimmt – scheinbar – meine Theorie vom determinierten Willen.
In beiden Fällen jedoch haben wir immer nur eine bisherige (maximal) 100%ige Prognostizierbarkeit beobachten können. Wie kann man von einer bisherigen Prognostizierbarkeit darauf schließen, dass die jeweiligen Dinge – Ball und Mensch – sich so verhalten MÜSSEN, wie sie es getan haben? Inwiefern sind wir berechtigt, nicht einfach nur Verhaltensroutinen anzunehmen, sondern „Gesetze“ unter denen die Dinge stehen?
Citation: https://www.philosophie.ch/beitraege/gros…lt-am-23-7-2015