„ Seid mit dem zufrieden, was ihr habt!“ ( Hebr. 13,5)
Hat der Ukrainekrieg unser Land in Jammerhausen verwandelt? Wir haben eine nie da gewesene Teuerungsrate und überall wird gestöhnt. Die Tageszeitung widmet den Jammenden eine ganze Seite:“ Ich kann die Markennudeln für 1,89 nicht mehr kaufen, muss mich mit billigen begnügen!“ „ Wir können morgens keine Brötchen vom Bäcker mehr holen, nehmen Aufbackbrötchen“. „ Ich liebe Kuchen, aber der vom Bäcker ist mir zu teuer geworden…“ Beim Sport geht es weiter: „ Wir müssen Pullover anziehen, können nicht mehr auf 24 Grad heizen…“ Wir kauften nie Markennudeln, kaufen 3x im Jahr Brötchen vom Bäcker, backen seit 1982 selbst, tragen Pullover und Jacken und es hat nie geschadet.
Wenn Menschen in der Welt so stöhnen, kann man es noch etwas verstehen, dass sie Existenzängste haben, aber sollte es bei Christen nicht anders sein? Gab Paulus nicht ein Beispiel, dass er mit viel und wenig leben konnte? Warum jammern Christen genau wie die, die diese Hoffnung nicht haben? Sind sie sich nicht eines liebenden Vaters bewusst, der ihre Bedürfnisse kennt? Aber schon zu biblischen Zeiten war es so, dass einige viel hatten, andere wenig. Ich denke an die Pastorenfamilie bei Bukarest. Den ganzen Tag schuftete der Mann beim Bau einer Kapelle und abends gab es im fertigen Keller einen Dankgottesdienst. Seine 5 Töchter sangen freudig zur Ehre Gottes. Plötzlich dachte ich, ich sollte einem Mädchen 5 € geben. Strahlend lief sie zum Vater, dann raste sie los, kam mit 3 Broten und alle bissen ab. Auch uns boten sie an. Der Dolmetscher erklärte, der Mann verdient 45€ im Monat und keiner in der Familie hatte an dem Tag etwas gegessen, weil das Geld alle war. Keiner jammerte und stöhnte. Dann besuchte ich Ljubas Familie ( Russen) und bekam ein trockenes Brötchen angeboten. Ich lehnte ab und Tochter Tatjana belehrte mich: „ du musst essen. Es ist das letzte, was wir haben und Mama hob es gestern für dich auf.“ Ich nahm ein winziges Stück, gab den Rest den Kindern, die über das alte Brötchen her fielen. Auch das sind Christen und sie waren zufrieden mit dem, was sie hatten. Wie wäre es, wenn wir einmal in uns gehen in der Gegenwart Gottes und prüfen, ob Stöhnen angebracht ist?