Merz versus Maaßen
Merz will Maaßen aus der Partei werfen, stellt sogar ein Ultimatum. Das rechte Empörium tobt natürlich mal wieder in den Kommentarspalten, die vorherrschenden Vokabeln lauten "Wahrheit", "Altparteien" sowie "Mainstream" und "öffentlich-rechtlich". Im Grabenkrieg auf Facebook also nichts Neues, aber dafür gibt es auch keinen Oskar...
Ok, Maaßen geht uns schon lange auf den Sack, mir reichen sein eklatantes Versagen im Fall des islamistischen Attentäters Anis Amri, seine Tipps für AfD-Politiker, wie sie der Beobachtung durch den Verfassungsschutz entgehen könnten (Petry, Gauland, Brandner). Dazu kommt die Aktenvernichtung im Fall des SS-Hauptsturmführers und NS-Kriegsverbrechers Alois Brunner auch während seiner Amtszeit und so einiges mehr. Insgesamt war er mehr an ein paar linken Chaoten interessiert, die politisch überhaupt nicht relevant sind. Der Aufstieg der AfD in den Jahren seiner Amtszeit, die Bedrohung von rechts, hat ihn hingegen nicht interessiert. Er wurde zu recht seiner Posten enthoben und wenn Merz ihn jetzt aufgrund seiner jüngsten Äußerungen loswerden will, so ist das auf den ersten Blick zwar mutig, weil es anfangs ein paar Wählerstimmen kosten könnte, auf lange Sicht aber politisch klug und stellt vor allem ein verantwortliches Handeln des CDU-Vorsitzenden dar. Dass es nicht lohnt, sich ultrarechten Positionen zu nähern, hat schließlich gerade die Linke unter Wagenknecht erfahren. Die wirklich Rechten wählen doch lieber das Original, aber zum Glück sind das insgesamt nur ein paar verwirrte Hanseln im Land, die schon rein demographisch immer weniger werden. Aber dass ich Merz einmal zustimmen muss, hätte ich nicht gedacht, mea culpa.