10. März 2023 ... Die Delegierten des katholischen Reformdialogs Synodaler Weg haben sich für die Einführung von offiziellen Segensfeiern für homosexuelle Paare ausgesprochen. Der Reformantrag wurde am Freitag bei der fünften und vorerst letzten Synodalversammlung in Frankfurt am Main mit 176 von 202 Stimmen angenommen, darunter auch die Voten von 38 Bischöfen. Das entsprach einer Zustimmung von 92,6 Prozent. Der Text war letztlich in einer abgeschwächten Form zur Abstimmung gestellt worden. Ursprünglich hatte er die direkte Forderung enthalten, Segensfeiern einzuführen. Der nun verabschiedete Text enthält lediglich die Empfehlung, dies zu tun. Profitieren könnten auch wiederverheiratete geschiedene Paare. Sowohl nicht-heterosexuelle Paare als auch wiederverheiratete Paare können nach geltender katholischer Lehre nicht kirchlich heiraten. Die Teilnehmerin Mirjam Gräve nannte den Text ein Kompromisspapier. Sie hatte in der Aussprache zu dem Antrag die Versammlung aufgerufen, Segensfeiern aus der Grauzone herauszuholen. Am Vormittag hatte die Synodalversammlung nach zweieinhalbstündiger Debatte für einen Reformtext gestimmt, der Frauen die Predigterlaubnis für katholische Messfeiern geben soll. Nach langer Debatte und einem kurzfristigen Sonderantrag der Bischöfe stimmten letztlich gut 90 Prozent der 209 Delegierten, darunter auch zwei Drittel der Bischöfe für die Annahme. Für die Verabschiedung eines Textes ist eine doppelte Zwei-Drittel-Mehrheit nötig. Sowohl zwei Drittel der Delegierten als auch zwei Drittel der anwesenden Bischöfe müssen zustimmen. Mehrere Delegierte hatten in der Aussprache beklagt, sie fühlten sich erpresst, nachdem einige Bischöfe erklärt hatten, sie könnten dem Reformtext als Ganzes nur zustimmen, wenn ihr Änderungsantrag angenommen würde. https://www.pro-medienmagazin.de/homosexuelle-s…segen-erhalten/ |
Dazu ein Kommentar von Nicolai Franz:
MEINUNG Synodaler Weg Was Rom lehrt, wird nicht in Frankfurt entschieden Am Samstag geht die fünfte Versammlung des Synodalen Wegs in Frankfurt zu Ende – und immer noch gibt es keine Frauenordination, keine liberale Sexualmoral und überhaupt hat sich die katholische Kirche kaum verändert. Warum? Von Nicolai Franz 10. März 2023 Der Synodale Weg ist das Treffen katholischer Geistlicher und Laien, die über die Zukunft der Kirche debattieren. Frauen als Priester, liberale Sexualmoral und vieles mehr: Wer deutsche Medien dazu las, konnte manchmal meinen, die Reformation Roms steht kurz bevor. Verständlich, dass nun viele katholische und nichtkatholische Interessierte enttäuscht sind, dass sich in zentralen Fragen nichts getan hat. Wer solche Hoffnungen hatte, hat aber eine entscheidende Eigenschaft der katholischen Kirche ignoriert, die so simpel wie schwerwiegend ist: Die katholische Kirche ist die katholische Kirche. Und das bedeutet, dass weder deutsche Bischöfe noch gar deutsche Laien irgendwelche Lehrentscheidungen treffen können. Nein, der Synodale Weg ist nicht das Pendant zur Synode der evangelischen Kirchen, die in vielen Fragen demokratisch mitentscheidet. Rom entscheidet – im Zweifel steht an der Spitze der Papst. Und der ist offenbar not amused über die Liberalisierungstendenzen aus Deutschland. https://www.pro-medienmagazin.de/was-rom-lehrt-…rt-entschieden/ |