
Zahl der Schwangerschaftsabbrüche um fast zehn Prozent gestiegen
Jahrelang war die Zahl von Schwangerschaftsabbrüchen stagniert oder sogar zurückgegangen. Im vergangenen Jahr stieg sie sprunghaft an.
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Sehr traurig. Daran erkennt man, dass viel mehr Aufklärung und Unterstützung erforderlich ist. Auch hier versagt die Politik vollends.
Jedes Leben zählt.
Ich erlebe es leider in meinem beruflichen Alltag auch so.
Problematisch finde ich Folgendes: es gibt unzählige Hilfen die man bekommen kann, ABER:
Alle Hilfen haben hohe Hürden, die man zunächst überwinden muss. Das schaffen Frauen bzw Familien, die sich in Ausnahmesituationen befinden, oftmals nicht. Dann kommt hinzu, dass es ewig dauert, bis die Hilfe installiert werden kann. Es müssen Kostenstellen geprüft werden, es müssen Institutionen bemüht werden. Oftmals haben die einzelnen Institutionen keine Kapazitäten oder der Behördendschungel nimmt die ersten, benötigten Hilfestunden bereits für sich in Anspruch.
Unsere Hilfen sind zu wenig flexibel, es ist zu wenig Personal da und es dauert viel zu lange und ist mit viel zu viel Mühe verbunden, als das man sofort starten könnte.
Dann ist man schneller dabei einen Schein für die Abtreibung zu bekommen. So erscheint es einem zumindest manchmal.
Ich glaube bei mehr wirklich unbürokratischer Hilfestellung, die zudem niederschwellig erfolgt, könnte die eine oder andere Abtreibung vermieden werden.
Leider erlebte ich es auch mit einer Familie, dass sie sich hilfesuchend an ihre christliche Gemeinde wandte. Sie bekamen keine Hilfe, sondern lediglich "einige Bibelverse um die Ohren gehauen" und wurden dann nach Hause entlassen. So verachtet betraten sie diese Gemeinde nicht mehr. Liebe Gemeindegeschwister setzten sich dann für die Familie ein und nahmen sie ohne Vorurteil an. Die Familie entschied sich dennoch zu einem Abbruch. Einige der Geschwister kümmern sich noch heute um sie (ca 1 Jahr ist vergangen), keiner der Ältesten aus der Gemeinde hat sich je wieder gemeldet. Ich fand das beschämend.
Es geht einfach niemanden etwas an, ob sich eine schwangere Frau für eine Abtreibung oder dafür entscheidet, das Kind auszutragen. Am allerwenigsten irgendein Mann.
Es ist erschreckend, wie verantwortungslos Frauen mit Leben umgehen, anstatt die Babys zu Adoption frei zu geben. So viele warten, weil sie selbst keine Kinder bekommen können. Ich bin froh, dass unsere Tochter sofort sagte, die Kinder können nichts für die Fehler der Eltern. Abtreibung war nie eine Option, auch wenn der Vater kein Interesse hat, nicht zahlt, weil er lieber sich selbst was gönnt. Das Baby ist glücklich und bestimmt froh, dass es leben darf. Häufig versorgen wir es, es schläft zwischen uns in der Regel. Wir hatten eigentlich mit 70 kein Kind mehr geplant, aber es macht Freude, zu sehen, wie der Winzling lacht.
Bisher traf ich in der Seelsorge noch keine Frau, die die Abtreibung leicht wegsteckte. Alle hatten psychische Probleme, ich hörte, nie wieder.
Tatsächlich, es ist für die Frauen nicht einfach zu verarbeiten. Meist bleibt der Gedanke an das Kind lebenslang.
Meine verstorbene blinde Freundin hatte ein schönes Zeugnis. Sie war überfordert als Blinde mit blindem Mann, dazu sah es zu 50% aus, als ob das Kind sehbehindert würde. Ihre Tante wollte sie zur Abtreibung fahren. In der Nacht davor träumte sie, sie stände vor Gottes Thron und er klagte sie an wegen des getöteten Babys. Eine Stunde vorher sagte sie die Abtreibung ab. Das Kind kam schwer sehbehindert zur Welt. Jetzt steht die Mama bereits ohne Anklage vor Jesu Thron und das Mädchen war fröhlich und glücklich, so lange wir Kontakt hatten.
Ich kann Bille´s Erfahrungen nur bestätigen. Das Kind selbst ist nicht das Problem, sondern das Gefühl von Überforderung mit der Situation. Wenn dann die soziale Unterstützung ausbleibt und der Staat ebenfalls seinen Verpflichtungen zum Wohle seiner Bürger nicht nachkommen will, (nicht etwa, weil das Geld fehlte, sondern weil es für andere Zwecke missbraucht wird), erscheint vielen die Frauen die Abtreibung im ersten Moment wie eine Lösung...
Aber auch das kann ich nur bestätigen: Die meisten Frauen haben ein Leben lang mit Schuldgefühlen zu kämpfen.
Was Gera´s Erfahrung betrifft: Wollen wir wirklich in einer Gesellschaft leben, in der Menschen mit Beeinträchtigungen als wertlos betrachtet werden, und es daher nur recht und billig sei, sie abzutreiben...?
Nemesis,
ich bin auch dafür, Leben um jeden Preis zu schützen. Trotzdem gab es vor Jahren hier bei einer Christin eine Situation, wo sie sonst gestorben wäre. Sie hatte wochenlang Blutungen, bis sie zum Arzt ging. Trotz Spirale war sie im 4. Monat und die Spirale war im Rücken eingewachsen, der Arzt gab dem Baby keine Chance. Wir alle beteten, sie verweigerte, den kleinen Jungen wegzumachen, kippte um, kam ins Krankenhaus. Ihr Leben war in Gefahr und sie verweigerte weiter, wollte alles probieren, das Kind zu bekommen, auch wenn es nicht geplant war. Dann ging es auf Leben und Tod und sie lag mit dem Baby im Sterben und das andere Kind brauchte die Mama....Wir waren alle sehr traurig und die werdende Oma sagte immer wieder: es war ein so schöner Junge! Die ganze Familie litt, dass er nicht leben konnte.
Ja, solche extremen Situationen gibt es, und sie sind furchtbar genug. In solchen Fällen muss unter Gebet eine vernünftige Entscheidung getroffen werden. Bei Gott existiert das Leben weiter; "denn er ist ein Gott der Lebenden und nicht der Toten, denn für ihn sind sie alle lebendig." (Luk 20,38). Das mag in solch schwierigen Situationen Trost spenden.
Solche medizinischen Notfälle treffen nur auf absolute Ausnahmesituationen zu. Für die überwiegende Mehrheit der Abtreibungen sind soziale und politisch-wirtschaftliche Faktoren verantwortlich. Wenn es in Deutschland nur noch 1000 Abtreibungen gäbe, wären das immer noch 1000 zuviel. Aber über 100.000 Leben könnten existieren und zum Wohl der Gesellschaft beitragen.
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