Moin,
in den letzten acht Wochen höre ich von vielen Bekannten aus verschiedenen Teilen Deutschlands immer wieder, dass die Handwerker in den letzten zehn Jahren immer unzuverlässiger geworden sein sollen und dass viele von ihnen ihre terminlichen Versprechungen kaum noch einhalten.
Diese Infos sollen nicht nur für den Bereich des Heizungsbaus zutreffen, wo man eine Überlastung aufgrund der aktuellen Politik von Minister Habeck ja vielleicht nachvollziehen könnte, sondern auch bei Zimmerleuten, Dachdeckern und Maurern.
Hier nur wenige Beispiele von dem, was mit berichtet wurde:
„Ende Februar sollte die Renovierung des Obergeschosses des Einfamilienhauses fertig sein - und bis jetzt Mitte April sind nur die Tapeten abgerissen. Die Handwerker waren bislang nur zwei Nachmittage da, vereinbart war, dass sie jeden Werktag kommen, bis die Arbeiten erledigt sind. Wenn es mir nicht passt, sagte man mir schon zweimal, soll ich mir doch jemanden anderen suchen …“
„Bis September 2023 sollten der Dachstuhl und das Dach neu sein, bis jetzt aber prökeln die Handwerker aber nur alle zwei Wochen mal einen halben Vormittag am Dach rum. Das alte Dach ist jetzt schon seit zwei Monaten runter und notdürftig mir Folien isoliert! Was meint ihr, was wir so verheizen müssen?“
„Im letzten Sommer sollten wir hier schon eine neue Heizung mit Wärmepumpe eingebaut bekommen, die neue Heizungsanlage und die Wärmepumpe stehen schon seit September in meiner Garage, das Auto muss seit dem draußen im Regen stehen, passiert ist bis Mitte April aber noch gar nichts!“
Ich könnte die Reihe von Beispielen fortsetzen. Was sollen die Betroffenen denn machen? Ist es heute wirklich notwendig, dass man mit den Firmen einen ausführlichen schriftlichen Vertrag abschließt und ihnen dann bei Nichteinhaltung per Fax oder Einschreibebrief Ultimaten für Beginn bzw. die Fertigstellung von Arbeiten zu setzen und andernfalls mit dem Rücktritt vom Auftrag und mit Schadenersatzforderungen droht? Einige Leute haben sich, wie man mir sagte, inzwischen schon eine ganze Reihe von fertigen Musterbriefen in ihrem PC, damit sie die Handwerker bei Bedarf schnell antreiben können, endlich ihren vertraglichen Verpflichtungen nachzukommen.
Wie mir mehrere Bekannte sagten, haben viele Handwerker offenbar inzwischen überhaupt kein Zeit- bzw. Kundenmanagement mehr. Nach dem Motto, erst mal alle Aufträge annehmen und dann mal schauen wie es passt. Ich könnte das nicht glauben, wenn ich es nicht ständig aus meinem Bekanntenkreis hören würde.
Also, ich kenne das noch ganz anders: Vor zwanzig Jahren jedenfalls konnte man sich in der Regel noch an die Versprechen der Handwerksfirmen verlassen, und da, zumindest bei kleinen Unternehmen, sogar ohne jegliche schriftliche Verträge.
Was ist denn in den vergangenen Jahren mit dem Handwerk nur passiert?