Kürzlich ging mir ein Spruch durch den Kopf, den wir als Grundschüler lernen und regelmäßig aufsagen mussten als Klasse: " Eins hab ich mir vorgenommen, in den Himmel muss ich kommen, mag es kosten, was es will, für den Himmel nicht zu viel." Pastor Bank aus der St. Godehardbasilika in Hildesheim scheint diesen Spruch erfunden zu haben und überall verbreitet zu haben. Wir Kleinen dachten natürlich nie darüber nach. Erst jetzt ist mir klar, welchen Blödsinn wir verinnerlichen mussten. Es kostete Jesus alles, um uns zu erlösen, nämlich sein Leben. Wir können nichts dazu tun und uns kostet es ausschließlich ein "Ja" - ja zu der Erlösungstat Jesu. Das zu sagen, brauchen wir uns nicht vornehmen sondern wir müssen es tun, wenn wir gerettet werden wollen. Wie denkt ihr über das, was man damals Grundschülern eingehämmert hat?

Kann man den Himmel verdienen?
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Vermutlich hat der Verfasser es liebevoll gemeint. Allerdings ein Kind sagen zu lassen, es habe sich etwas Bestimmtes vorgenommen, ohne dass es tatsächlich diesen Plan hatte oder ohne dass es ihn überhaupt verstanden hätte, überschreitet die Kompetenz eines konfessionellen Lehrers. Wenn er wenigstens die Wahl gelassen hätte und die, die das nicht mitsprechen wollten, nicht getadelt hätte, wäre es vielleicht okay gewesen. Es kann den Christen durchaus etwas kosten, wenn er den Weg gehen will, angefangen bei blöden Sprüchen, die er sich anhören darf, möglicherweise Mobbing, kein Zugang zu Cliquen, gesellschaftliche Ächtung, Häme bis hin zu Verfolgung und Tod. Dessen muss man sich bewusst sein.
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Mir fiel gerade ein Abendgebet aus meiner Kindheit ein: "Lieber Heiland, mach' mich fromm, dass ich in den Himmel komm'". Das habe ich durchaus mit Ernsthaftigkeit gebetet, ich weiß nicht mehr, ob aus Furcht vor der Hölle, oder ob ich merkte, dass es gut ist, bei Gott zu sein. Wohl eher Letzteres. Seltsamerweise habe ich es viele Jahrzehnte später auch gebetet, als ich im Flieger saß und es zu ein paar Turbulenzen kam. Da fühlt man sich ziemlich mulmig, und da wird es existenziell.
Das andere Gebet: "Lieber Heiland, steh' mir bei, dass ich ganz gehorsam sei..." diente wohl eher den Interessen der Eltern. Das war sowieso auf Dauer nicht einzuhalten.
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Wenn man heute überlegt, welcher Quatsch uns beigebracht wurde.....und wir beteten das ernsthaft. Ich vermute, Jesus sieht das Herz und nahm diese falschen Kindergebete an.
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Aber vielleicht wurde mit diesem Quatsch der Grundstein für Deine spätere Entscheidung für Jesus gelegt. Weiß man"s?
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Maggie,
ich bin nach wie vor überzeugt, dass die katholische Kirche einen großen Einfluss darauf hatte, dass ich Jesus fand, auch wenn es in Taizé geschah. Auch in schlechten evangelischen Kirchen begegnen manche Jesus, weil Gott sie zieht, ihnen begegnet. Trotzdem hoffe ich, dass solch ein Blödsinn nicht mehr praktiziert wird.
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