Moin,
einige hier zitieren gerne mal die taz. Nur mal zu Info, wie die taz über evangelikale Christen "berichtet":
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Mehr als 420 Millionen Evangelikale weltweit vereint die "World Evangelical Alliance" nach eigenen Angaben unter ihrem Dach, insbesondere in den USA, Lateinamerika und Afrika boomt die bibeltreue Bewegung. Die missionarische Sammelbewegung speist sich aus Protestanten unterschiedlicher Herkunft, die eine wörtliche Bibelauslegung und die Sehnsucht nach persönlicher Glaubenserfahrung eint. Die Bibel gilt als oberste Autorität für das gesamte Leben, die Schöpfungslehre wird gegen Darwins Evolutionstheorie gestellt, vorehelicher Sex, Homosexualität und Abtreibung werden abgelehnt.
In Deutschland leben nach Schätzungen bis zu 2,5 Millionen Evangelikale, genaue Zahlen kennt keiner. Das Spektrum der Evangelikalen ist breit: Von Pietisten innerhalb der evangelischen Landeskirchen bis zu charismatischen und anderen Freikirchen oder Gruppierungen. Nach Schätzungen leben allein 300.000 bis 400.000 evangelikale Freikirchler aus der ehemaligen Sowjetunion in Deutschland, die oft als "Evangeliumschristen" oder etwas irreführend als "Aussiedler-Baptisten" bezeichnet werden.
Die Evangelikalen in Deutschland haben in den vergangen Jahrzehnten ein Netzwerk an Medien aufgebaut: Den Nachrichtendienst "idea", dessen Meldungen auch die rechtsgerichtete Zeitung Junge Freiheit übernimmt; Fernsehsender wie "Bibel TV" oder das "Deutsche Christliche Fernsehen"; Radiosender wie den "Evangeliumsrundfunk"; Zeitschriften wie das christliche Medienmagazin pro. Dazu kommen pseudowissenschaftliche Einrichtungen wie das "Deutsche Institut für Jugend und Gesellschaft" der "Offensive Junger Christen", das gegen Gender-Mainstreaming und Feminismus anschreibt und die Umpolung von Homosexuellen propagiert.
Oder die "Studiengemeinschaft Wort und Wissen", die den Kreationismus in Deutschland befördert. Für Aufregung sorgte im Frühjahr 2008 das von Evangelikalen organisierte und vom Familienministerium unterstützte "Christival" in Bremen. Proteste löste ein dort geplantes Seminar der "Offensive Junger Christen" mit dem Titel "Wege heraus aus homosexuellen Empfindungen" aus, das schließlich abgesagt wurde. Statt fand aber ein Seminar der radikalen Lebensschützer "Die Birke", die Abtreibung auch im Fall einer Vergewaltigung ablehnen. Als ein zentrales Dokument der weltweiten evangelikalen Bewegung gilt die "Lausanner Verpflichtung" von 1974. Dort heißt es: "Wir halten fest an der göttlichen Inspiration, der gewissmachenden Wahrheit und Autorität der alt- und neutestamentlichen Schriften in ihrer Gesamtheit als dem einzigen geschriebenen Wort Gottes. Es ist ohne Irrtum in allem, was es bekräftigt und ist der einzige unfehlbare Maßstab des Glaubens und Lebens."
Noch weiter geht die Chicago-Erklärung zur Irrtumslosigkeit der Bibel von 1978, auf die sich aber nicht alle Evangelikalen beziehen: "Wir verwerfen die Ansicht, dass die Unfehlbarkeit und Irrtumslosigkeit der Bibel auf geistliche, religiöse oder die Erlösung betreffende Themen beschränkt seien, sich aber nicht auf historische und naturwissenschaftliche Aussagen bezögen." Viele Evangelikale geben sich proisraelisch. Dahinter steckt allerdings oft eine problematische Haltung. Denn gleichzeitig halten die Evangelikalen an der "Judenmission" fest. Die "Deutsche Evangelische Allianz" hat ihre Position erst im September 2008 bekräftigt: "Gott ruft Gläubige auf, das Evangelium in die Welt zu tragen. Jeder muss diese Botschaft hören - auch das jüdische Volk." WOS