Die echten Hintergründe zu 3 Ereignissen rund um die Pride-Wochen und den Christopher-Street-Day 2023.

ZweifelsFreiheit | Pride Provokation Praunheim | Nachlese zum CSD 2023
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Quinton, was willst Du uns mit diesem Video denn sagen? Natürlich kannst Du erwarten, dass sich die Interessierten dass Video von alleine ganz anschauen. Trotzdem wäre eine kurze Übersicht / Inhaltsangabe vielleicht etwas hilfreich.
Das ist natürlich aber allein Deine Entscheidung.
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Wieso, auch Fundis haben doch Augen und Ohren. Einfach mal anhören und nachdenken.
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Mit Bezug auf die abschließenden Gedanken in dem Video ...
Wenn Gott jeden Menschen genauso akzeptiert und liebt, wie derjenige eben ist und wie er festlegt, was richtig und falsch ist; wofür braucht es dann noch Vergebung von Sünde, Reue, Umkehr zu Gott?
Hat Gott also auch Hitler, Putin, Kinderschänder und ähnlichen Abfall ganz doll lieb? Entspricht das etwa dem Reichtum der Schöpfung Gottes?
Wir haben es hier mit handfesten Irrlehren zu tun, die mittlerweile völlig unverhohlen gepredigt werden.
Das Wort Gottes ist keineswegs ein 'in dubeo pro wünsch-dir-was' Sammelbecken für die individuelle Wohlfühl-Ideologie, gerade so, wie man sich in dem Moment fühlt.
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Wenn Gott jeden Menschen genauso akzeptiert und liebt, wie derjenige eben ist und wie er festlegt, was richtig und falsch ist; wofür braucht es dann noch Vergebung von Sünde, Reue, Umkehr zu Gott?
Ich frage dich:
Glaubst du nicht, dass Gott jeden Menschen akzeptiert und liebt, wie er ist?
Wie kannst du dann glauben, dass Gott dich liebt?
Vergebung brauchen wir, weil wir Fehler machen. Ich jedenfalls. Weil ich immer zu ängstlich bin, der Liebe zu vertrauen und darum der Liebe, vor allem der Liebe Gottes, immer wieder im Weg stehe. Unter anderem darum. Aber darum vor allem. -
Ich frage dich:
Glaubst du nicht, dass Gott jeden Menschen akzeptiert und liebt, wie er ist?Nein, denn wer sich bewusst gegen Gottes Grundsätze stellt und von Gott verlangt, dass er das zu akzeptieren hat, wird keinesfalls Gottes Wohlgefallen erhalten, noch einen bleibenden Platz in Gottes Reich haben.
Wie kannst du dann glauben, dass Gott dich liebt?
Ich bin mir meiner sündhaften Natur und der Notwendigkeit der Erlösung durch das Opfer Jesu bewusst. Ich sage unter keinen Umständen, dass Gott mich so akzeptieren muss, wie ich bin, sondern unterwerfe mich demütig der Belehrung Gottes durch sein Wort.
Vergebung brauchen wir, weil wir Fehler machen. Ich jedenfalls. Weil ich immer zu ängstlich bin, der Liebe zu vertrauen und darum der Liebe, vor allem der Liebe Gottes, immer wieder im Weg stehe. Unter anderem darum. Aber darum vor allem.
Wenn du der Meinung bist, dass Gott dich so liebt wie du bist, macht es keinen Sinn, über Fehler zu grübeln. Du bist einfach, wie du bist und Gott hat das halt zu akzeptieren. Dann brauchst du auch kein Lösegeld. Das ist eine höchst antichristliche Haltung.
Dass Gott uns trotz unserer Unzulänglichkeiten lieben kann, liegt ja gerade in der Gabe des Lösegeldes begründet.
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Wenn du der Meinung bist, dass Gott dich so liebt wie du bist, macht es keinen Sinn, über Fehler zu grübeln. Du bist einfach, wie du bist und Gott hat das halt zu akzeptieren. Dann brauchst du auch kein Lösegeld. Das ist eine höchst antichristliche Haltung.
Dass Gott uns trotz unserer Unzulänglichkeiten lieben kann, liegt ja gerade in der Gabe des Lösegeldes begründet.
An diesen deinen Aussagen ist so ziemlich alles falsch. Ich weiss gar nicht wo anfangen mit einer Widerlegung. Eigentlich müsste ich - genau. Ich mach ein Video, in dem ich dieses Zitat (selbstverständlich unter Wahrung deiner Persönlichkeitsrechte; wenn du erlaubst, verwende ich deinen Nickname) Wort für Wort dekonstruiere und ein Plädoyer für die Liebe spreche. Am Freitag kommts raus.
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Ich mach ein Video, in dem ich dieses Zitat (selbstverständlich unter Wahrung deiner Persönlichkeitsrechte; wenn du erlaubst, verwende ich deinen Nickname) Wort für Wort dekonstruiere und ein Plädoyer für die Liebe spreche. Am Freitag kommts raus.
Ich hoffe, dass du dir damit nicht letztendlich selber schadest.
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Ich hoffe, dass du dir damit nicht letztendlich selber schadest.
Das verstehe ich jetzt nicht. Warum sollte ich mir schaden?
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Das verstehe ich jetzt nicht. Warum sollte ich mir schaden?
Deine bisherigen Videos, die hier thematisiert wurden, konnten deine Auffassung nicht plausibel (im christlichen Sinn) darlegen. Eher war das Gegenteil der Fall.
Bei deinem flotten Urteil, 'an diesen, meinen Aussagen sei so ziemlich alles falsch' beschleicht einem das Gefühl, dass die Aussagen gar nicht erst verstanden wurden.
Aber: Warten wir mal den Freitag ab.
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So, es ist draussen. Das Video.
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So, es ist draussen. Das Video.
Matthijs, ich wurde durch ein anderes Mitglied freundlicherweise auf dieses Video von Dir hingewiesen! Du zitierst dort im Video ganze Sätze von Nemesis aus diesem Forum Semaja.de. Ob Nemesis das persönlich so akzeptieren und hinnehmen wird, ist letztendlich seine persönliche Endscheidung.
Ein Stilmittel, dass Du verwendest, finde ich aber auf jeden Fall sowieso voll daneben: Du veränderst die Stimme des Vorlesers der Zitate von Nemesis sehr auffällig in der Weise, dass sie mit einem Echo wieder gegeben werden, dass üblicherweise und traditionell verwendet wird, wenn etwas als diabolisch, sprich: teuflisch, dargestellt werden soll. Das geht so allerdings überhaupt nicht!
Wir werden uns im Team, auch gemeinsam mit Nemesis, intern darüber beraten, in welcher Art und Weise wir darauf reagieren werden.
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Ein Stilmittel, dass Du verwendest, finde ich aber auf jeden Fall sowieso voll daneben: Du veränderst die Stimme des Vorlesers der Zitate von Nemesis sehr auffällig in der Weise, dass sie mit einem Echo wieder gegeben werden, dass üblicherweise und traditionell verwendet wird, wenn etwas als diabolisch, sprich: teuflisch, dargestellt werden soll. Das geht so allerdings überhaupt nicht!
Hallo alle Lesenden
Es wäre bedauerlich, wenn diese Stilfrage einer allfälligen Diskussion des Inhalts im Wege stünde. Mit dieser Empfindlichkeit habe ich irgendwie nicht gerechnet.
Während ihr über mich zu Gerichte sitzt, ein Vorschlag zur Güte: Ich könnte mein Skript zum Video leicht bearbeiten und hier posten.
Beste Grüsse
Matthijs
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So, es ist draussen. Das Video.
Wenn ich es nicht vorher schon geahnt hätte...
:
Bei deinem flotten Urteil, 'an diesen, meinen Aussagen sei so ziemlich alles falsch' beschleicht einem das Gefühl, dass die Aussagen gar nicht erst verstanden wurden.
Wie dem auch sei: ich kann dir sogar dankbar sein. Inhaltlich gehst du keineswegs auf meine Aussagen ein; dafür viel mehr auf deine eigene persönliche Interpretation meiner Aussagen. Mittels dieser Form der Betrachtung versuchst du zwar einen Widerspruch zwischen meinen Aussagen und der christlichen Lehre zu konstruieren - du erreichst damit allerdings nicht mehr, als die Dekonstruktion deiner eigenen Interpretation.
Du nimmst mir quasi die Arbeit ab, auf dieses Video zu reagieren.
Dennoch reagiere ich, weil es meiner Erfahrung nach wichtig ist, auf den Unterschied zwischen einer Aussage und der persönlichen Interpretation einer Aussage hinzuweisen.
Wie siehst du das?
Dass die Evangelien unterschiedliche Schwerpunkte setzen, was sich auch bei den synoptischen Evangelien zeigt, sollte unter Christen bekannt sein. Das reicht aber meiner Meinung nach nicht aus, ein Konfliktpotential zwischen dem Lösegeld und der Vergebung zu konstruieren, das zulasten der göttlichen Gabe des Lösegeldes geht und die Bedeutung dessen geringer einstuft, als die Vergebung.
Verstehe ich dich da richtig? Es fällt vielleicht nicht nur mir auf, dass du die klaren Aussagen zum Lösegeld zwar einräumst, aber gar nicht konkret darauf Bezug nimmst, sondern auf das Lukas-Evangelium verweist, welches angeblich keine Aussage zur Sühne von Sünde durch das Lösegeld Jesu macht.
Worauf möchtest du damit konkret hinaus?
Selbstverständlich ist die Liebe Gottes der Anfang aller unserer Bemühungen, sie entsprechend wertzuschätzen. Das wird durch keine meiner Aussagen infrage gestellt. Die Schriftstellen hätte ich in dem Zusammenhang auch angeführt.
Daher frage ich dich jetzt, wie du einen solchen Widerspruch zu den biblischen Aussagen in meine Aussagen hinein interpretieren kannst. Womöglich ist das Missverständnis auch in diesen Interpretationen zu suchen.
Zweifelst du also nur, was die Autorität des Wortes Gottes angeht, in Bezug auf die klaren Aussagen Jesu und der Apostel über Sünde und Lösegeld, oder zweifelst du auch an deinen eigenen Interpretationen?
Zunächst bis hierhin. Ich werde anhand der folgenden Reaktionen abschätzen, ob es weiterhin Sinn macht, deine Interpretationen meiner Aussagen kritisch zu hinterfragen.
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weil es meiner Erfahrung nach wichtig ist, auf den Unterschied zwischen einer Aussage und der persönlichen Interpretation einer Aussage hinzuweisen.
Wie siehst du das?Hi Nemesis
Ja, ich sehe es auch so, dass zwischen Aussage und Interpretation unterschieden werden soll. Es ist sehr gut möglich, dass ich deine Aussage nicht in jedem Punkt so verstanden habe, wie du sie gemeint hast, als du sie aufgeschrieben hast. Darum lasse ich mich gerne auf diese Diskussion ein und lasse mich gegebenenfalls auch gerne korrigieren.Das Prinzip der Unterscheidung zwischen Aussage und Interpretation scheint mir auch bei der Bibel entscheidend. Dazu werden wir hier oder anderswo sicher noch öfters kommen.
Dass die Evangelien unterschiedliche Schwerpunkte setzen, was sich auch bei den synoptischen Evangelien zeigt, sollte unter Christen bekannt sein.
Meiner Erfahrung nach kann man bei Christen nicht allgemein voraussetzen, dass sie über Bibel-Hintergrundwissen verfügen. Da ist jeder anders.
Das reicht aber meiner Meinung nach nicht aus, ein Konfliktpotential zwischen dem Lösegeld und der Vergebung zu konstruieren, das zulasten der göttlichen Gabe des Lösegeldes geht und die Bedeutung dessen geringer einstuft, als die Vergebung.
Von einem Konflikt habe ich in diesem Zusammenhang nicht gesprochen. Ich wollte aufzeigen, dass im Neuen Testament selbst unterschiedliche Deutungen des Kreuzestodes Jesu nebeneinander vorkommen. Bei Markus und Matthäus ist Jesu Tod ein Sühneopfer. Jesus bezahlt die Schuld, die die Menschen durch die Sünde auf sich geladen haben. Im Augenblick des Todes Jesu zerreisst der Vorhang im Tempel. Bei Johannes stirbt Jesus als Passalamm. Sein Blut schützt die Gläubigen vor dem vernichtenden Zorn Gottes; Jesus/der Heilige Geist ist im Gericht Anwalt, Verteidiger. Bei Lukas stirbt Jesus als Unschuldiger als Folge der Schuld der Menschen. Er ist Opfer im Sinne von englisch 'victim', nicht von 'sacrifice'. Wenn er auch sehr souverän und vertrauensvoll in den Tod geht - ähnlich wie bei Johannes, und ganz anders als bei Markus und Matthäus.
Diese sehr verschiedenen Deutungen stehen in den Evangelien nebeneinander. Für mich bedeutet das, dass verschiedene bibelgemässe Deutungen innerhalb des christlichen Glaubens möglich sein müssen. Es gibt nicht eine einzige wahre neben anderen falschen Interpretation. Die Sache ist von Beginn weg mehrdeutig.
Du darfst gerne für dich und für alle, die diese Vorstellung mit dir teilen, den Sühneopfergedanken vertiefen. Ich werde mit diesem Gedanken einfach nicht warm und nehme die Vergebung lieber wie bei Lukas nach Anerkennung meiner Verantwortung für von mir begangenes Unrecht an. Vergebung geschieht auf beiden Wegen. Einmal durch stellvertretende Tilgung, einmal durch Erlass der Schuld.Verstehe ich dich da richtig? Es fällt vielleicht nicht nur mir auf, dass du die klaren Aussagen zum Lösegeld zwar einräumst, aber gar nicht konkret darauf Bezug nimmst, sondern auf das Lukas-Evangelium verweist, welches angeblich keine Aussage zur Sühne von Sünde durch das Lösegeld Jesu macht.
Genau. Ich erkenne sehr wohl, dass es die Sühneopfer-Interpretation gibt. Ich lege für mich und nach aussen transparent den Schwerpunkt auf andere Interpretationen.
Selbstverständlich ist die Liebe Gottes der Anfang aller unserer Bemühungen, sie entsprechend wertzuschätzen. Das wird durch keine meiner Aussagen infrage gestellt. Die Schriftstellen hätte ich in dem Zusammenhang auch angeführt.
Ok, hier kommt wohl der Punkt, an dem ich deine Aussage nicht so verstanden habe, wie du sie gemeint hattest. Aber hey, du hattest wirklich geschrieben, dass wenn Gott mich so liebt, wie ich bin, das Lösegeld (und ich setzte da jetzt für mich "Vergebung" hin, weil das hier aufs selbe hinausläuft) keine Bedeutung hätte. Und du hast diese Haltung mit dem ziemlich scharfen urteil "antichristlich" bezeichnet. Du hättest auch "ketzerisch" sagen können. Jedenfalls klingt das Urteil wie etwas, das unter der Inquisition tödlich hätte enden können. Vielleicht habe ich etwas empfindlich reagiert, (ähnlich wie Günter auf die verzerrte Computerstimme im Video), weil ich mir nicht gerne von Glaubensbrüdern das Christsein abspechen lasse. Aber geschrieben hast du, dass die "Meinung", dass Gott mich liebe, wie ich bin, antichristlich sei (weil es die notwendigkeit der Vergebung aushebelt). Was daran habe ich falsch verstanden?
Ich habe im Video ausführlich erläutert, wie nach meiner Interpretation der Bibel und des christlichen Glaubens der "Mechanismus" funktioniert: Liebe macht überhaupt erst sichtbar, dass es Sünde gibt, im Vertrauen auf das Angenommensein kann der (sündige) Mensch erst anfangen, seine Schuld anzusehen und einen heilsamen Weg der Vergebung und Versöhnung einzuschlagen. Ich bin nicht sicher, ob du diesen Teil meiner Ausführung so verstanden hast, wie ich sie meinte. Für mich ist das so ungefähr das Herzstück meines Videos.
Es ist mir an dieser Stelle auch ernst mit dem Umkehrschluss. Wenn Gott uns Menschen nicht bedingungslos so annehmen kann/will/tut, wie wir sind - zu jedem Zeitpunkt der Geschichte und des individuellen Lebens - dann sind wir verloren, was Beziehung zu Gott betrifft. Wenn Gott uns erst liebt, wenn wir bestimmte Voraussetzungen erfüllen - nicht mehr bestimmte Gebote übertreten, also nicht mehr "sündigen" - dann wird Gott uns nie lieben, weil wir nie genügen, weil wir immer sündigen.
Vielleicht siehst du das auch so. Du hättest ja, wie du schreibst, die gleichen Bibelstellen zietiert, wie ich. Sind ja auch gute Stellen
. Deine ursprüngliche Aussage, auf die ich im Video antworte, klingt aber wirklich eher gegenteilig. Und sollte ich für dich persönlich nichts Neues gesagt und nur Selbstverständlichkeiten zurückgegeben haben, so mögen meine Ausführungen im Video vielleicht doch für andere, die deine Aussagen so verstanden haben, wie ich, eine willkommene Erwiderung sein.
Gerne lese ich mehr von dir!
Beste Grüsse -
Matthijs, dieses Thema scheint dir ja sehr wichtig zu sein. Um nicht zu sagen: Sehr, sehr wichtig!
Anderen Christen ist vor allem die Verkündigung wichtig, um verlorene Seelen zu rufen, die sonst vielleicht verloren gehen könnten!
Du aber vertrittst bei youtube vor allem deine speziellen Themen. Ich hatte irgendwo gelesen, dass du Pfarrer bist. Oder warst. Aber die Verkündigung ist ja auch manchen Pfarrern nicht so wichtig. Wie wir ja auch von dem "Queer"-Kirchentag hören konnten!
So unterschiedlich sind bei uns halt die Prioritäten ...
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So, es ist draussen. Das Video.
Oh Mann!!! Matthich, habe mir das Video angetan. Zu was für einem esoterischen Laden gehörst du denn? Geht es denn noch?
Kennst du keinen Psychoklemptner, der dir helfen kann? Hast du eventuell Kontakt zu einer Kirchengemeide, da gibt es doch auch Seelsorger, vielleicht können die dir ja noch helfen ....
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Matthijs, dieses Thema scheint dir ja sehr wichtig zu sein. Um nicht zu sagen: Sehr, sehr wichtig!
Welches Thema meinst du denn jetzt genau? Die Liebe? Dieses Thema ist mir sehr wichtig, ja. Oder die Bibelinterpretation? Ja, auch das ist mir wichtig, ist mein Beruf. Kritisches Denken und Suche nach Wahrheit? Ja, sehr zentrale Themen. Spezielle Themen? Nun, ich finde sie eigentlich recht grundlegend für ein Leben als Christ. Aber ich lerne täglich Neues.
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Zu was für einem esoterischen Laden gehörst du denn?
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Welches Thema meinst du denn jetzt genau? Die Liebe? Dieses Thema ist mir sehr wichtig, ja. Oder die Bibelinterpretation? Ja, auch das ist mir wichtig, ist mein Beruf. Kritisches Denken und Suche nach Wahrheit? Ja, sehr zentrale Themen. Spezielle Themen? Nun, ich finde sie eigentlich recht grundlegend für ein Leben als Christ. Aber ich lerne täglich Neues.
Naja, du hast dir aus meinem Beitrag ja auch nur einen Teil rausgesucht. Ist der andere für dich nicht so wichtig? Ich schrieb nämlich auch noch:
Anderen Christen ist vor allem die Verkündigung wichtig, um verlorene Seelen zu rufen, die sonst vielleicht verloren gehen könnten!
Du aber vertrittst bei youtube vor allem deine speziellen Themen. Ich hatte irgendwo gelesen, dass du Pfarrer bist. Oder warst. Aber die Verkündigung ist ja auch manchen Pfarrern nicht so wichtig. Wie wir ja auch von dem "Queer"-Kirchentag hören konnten!
So unterschiedlich sind bei uns halt die Prioritäten ...
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Nein, dazu habe ich nichts geschrieben, weil es da ja um "andere Christen" und "manche Pfarrer" ging. Die mögen tun und lassen, was sie für richtig halten. Ich fühlte mich von deinen Beobachtungen nicht angesprochen bzw. zu einem Kommentar genötigt.
Aber zu mir: Ja, ich bin Theologe und Pfarrer, derzeit ohne Amt.
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Meiner Erfahrung nach kann man bei Christen nicht allgemein voraussetzen, dass sie über Bibel-Hintergrundwissen verfügen. Da ist jeder anders.
Ja, das ist leider so. Deswegen schrieb ich schon im Konjunktiv. Wenn man bedenkt, wie gut sich Jesus in den Schriften auskannte und wie machtvoll er anhand der Schriften lehren konnte, fällt es mir schwer, sich Christsein ohne entsprechende Schriftkenntnis vorzustellen.
Von einem Konflikt habe ich in diesem Zusammenhang nicht gesprochen. Ich wollte aufzeigen, dass im Neuen Testament selbst unterschiedliche Deutungen des Kreuzestodes Jesu nebeneinander vorkommen. Bei Markus und Matthäus ist Jesu Tod ein Sühneopfer. Jesus bezahlt die Schuld, die die Menschen durch die Sünde auf sich geladen haben. Im Augenblick des Todes Jesu zerreisst der Vorhang im Tempel. Bei Johannes stirbt Jesus als Passalamm. Sein Blut schützt die Gläubigen vor dem vernichtenden Zorn Gottes; Jesus/der Heilige Geist ist im Gericht Anwalt, Verteidiger. Bei Lukas stirbt Jesus als Unschuldiger als Folge der Schuld der Menschen. Er ist Opfer im Sinne von englisch 'victim', nicht von 'sacrifice'. Wenn er auch sehr souverän und vertrauensvoll in den Tod geht - ähnlich wie bei Johannes, und ganz anders als bei Markus und Matthäus.
Diese sehr verschiedenen Deutungen stehen in den Evangelien nebeneinander. Für mich bedeutet das, dass verschiedene bibelgemässe Deutungen innerhalb des christlichen Glaubens möglich sein müssen. Es gibt nicht eine einzige wahre neben anderen falschen Interpretation. Die Sache ist von Beginn weg mehrdeutig.Interessante Sichtweise. Ich selbst betrachte die unterschiedlichen Blickwinkel, aus welchen die Evangelien über Jesu Opfer berichten, als unterschiedliche Facetten einer einzigen Deutung, die sich aus dem Kontext herausarbeiten lässt. Ähnlich einem Puzzle, das aus vielen gleichwertigen Einzelteilen besteht und sich zu einem einzigen, vollständigen Bild zusammenfügen lässt.
So besteht zumindest keine Gefahr, einzelnen Deutungen bzw. Interpretationen mehr Gewicht beizumessen, als anderen, die scheinbar nicht in den untersuchten Zusammenhang passen.
Du darfst gerne für dich und für alle, die diese Vorstellung mit dir teilen, den Sühneopfergedanken vertiefen. Ich werde mit diesem Gedanken einfach nicht warm und nehme die Vergebung lieber wie bei Lukas nach Anerkennung meiner Verantwortung für von mir begangenes Unrecht an. Vergebung geschieht auf beiden Wegen. Einmal durch stellvertretende Tilgung, einmal durch Erlass der Schuld.
Das meinte ich, als ich von einem "Konfliktpotential"sprach. Der 'Sühneopfergedanke' auf der einen Seite und 'die Vergebung' auf der anderen Seite. Als stünde sich beides in einer Auseinandersetzung gegenüber, im Kampf um die Gunst des Betrachters, mit welcher Deutung er 'warm wird' und bei welcher der Funke nicht so recht überspringen will.
Da erachte ich es als zielführender, alle Facetten der Sühnopfertheologie, über die die Evangelien berichten, gleichwertig ein harmonisches, in sich vollständiges Gesamtbild entstehen zu lassen.
Aber hey, du hattest wirklich geschrieben, dass wenn Gott mich so liebt, wie ich bin, das Lösegeld (und ich setzte da jetzt für mich "Vergebung" hin, weil das hier aufs selbe hinausläuft) keine Bedeutung hätte. Und du hast diese Haltung mit dem ziemlich scharfen urteil "antichristlich" bezeichnet. Du hättest auch "ketzerisch" sagen können. Jedenfalls klingt das Urteil wie etwas, das unter der Inquisition tödlich hätte enden können. Vielleicht habe ich etwas empfindlich reagiert, (ähnlich wie Günter auf die verzerrte Computerstimme im Video), weil ich mir nicht gerne von Glaubensbrüdern das Christsein abspechen lasse. Aber geschrieben hast du, dass die "Meinung", dass Gott mich liebe, wie ich bin, antichristlich sei (weil es die notwendigkeit der Vergebung aushebelt). Was daran habe ich falsch verstanden?
Die Lösegeldvorkehrung befreit uns mittels der Vergebung von allem an und in uns, das Gott nicht lieben kann und niemals lieben wird. Damit ist alles gemeint, was uns von Gottes Liebe und unserem Wohnrecht in seinem Königreich trennt; jede sündige Neigung, die in Eigenschaften, Denkweisen oder Taten Ausdruck findet, wie sie zum Beispiel in Galater 5,19-21 und 1. Kor. 6,9f aufgeführt werden.
Wenn Gott nun aber Menschen so lieben würde 'wie sie sind', also inklusive aller Schlechtigkeiten, sündigen Neigungen und dergleichen, verlöre die Vergebung vollständig an Bedeutung, denn: Was soll noch der Vergebung bedürfen, wenn Gott auch jede Sünde liebt?
Daher ist es notwendig, die Aussage: 'Gott liebt dich, wie du bist', kritisch zu hinterfragen. Darauf zielten meine Aussagen ab.
Gerade in Anbetracht der fortschreitenden Liberalisierung des Verständnisses von sexueller Moral in der heutigen Gesellschaft, die in den Bereichen Ehe und Familie einen klaren, offensiven und destruktiven Konfrontationskurs zu der Anleitung aus Gottes Wort beschreibt, ist es für wahre Nachfolger Jesu von entscheidender Bedeutung, ihr Vertrauen in die Autorität des Wortes Gottes stets zu stärken.
Das war schon in den 'wilden Siebzigern' des vergangenen Jahrhunderts eine unpopuläre Sichtweise und in Zukunft wird es immer unpopulärer werden, sich entschieden für die klaren Aussagen der Bibel über sexuelle Moral auszusprechen. Der Druck und die Anfeindungen einer fortschreitend pseudo-toleranten Gesellschaft werden zunehmen und der Hass auf die göttliche Anleitung wird sich nicht nur verbal äußern.
Wer wird diesem Druck nachgeben und Zugeständnisse machen? Wer den Christus verleugnet, wird von Christus verleugnet werden (vgl. Luk. 12,9).
Bezügl. der Inszenierung des Videos mithilfe einer verzerrten Computerstimme stimme ich Günter zu. Das war schon etwas unglücklich, denn so entsteht eher der Eindruck einer tendenziösen Betrachtung und nicht der eines sachlichen Austauschs.
Kein Mensch kann einem Christen sein Christsein absprechen. Darüber urteilt Gott allein. Manchmal mag dieser Eindruck trotzdem entstehen. Das sollte uns aber nicht davon abhalten, Kritik sachlich zu prüfen und gemeinsam der christlichen Lehre näher zu kommen.
Ich hoffe, dass ich die offenen Fragen bis hier hin verständlich beantwortet habe.
Ende des ersten Teils.
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Es folgt Teil 2
Ich habe im Video ausführlich erläutert, wie nach meiner Interpretation der Bibel und des christlichen Glaubens der "Mechanismus" funktioniert: Liebe macht überhaupt erst sichtbar, dass es Sünde gibt, im Vertrauen auf das Angenommensein kann der (sündige) Mensch erst anfangen, seine Schuld anzusehen und einen heilsamen Weg der Vergebung und Versöhnung einzuschlagen. Ich bin nicht sicher, ob du diesen Teil meiner Ausführung so verstanden hast, wie ich sie meinte. Für mich ist das so ungefähr das Herzstück meines Videos.
Dieser Erläuterung kann ich zustimmen.
Die Erkenntnis der Liebe Gottes motiviert uns dazu, unser Denken und Handeln mit den göttlichen Grundsätzen in Einklang zu bringen. Wir erkennen, dass wir Sünder sind und der Vergebung bedürfen. Fortan bemühen wir uns, gemäß Epheser 4,20ff, den 'alten Menschen', das heißt, die alte Persönlichkeit abzulegen und den 'neuen Menschen' anzulegen, also eine Persönlichkeit zu entwickeln, "die nach dem Willen Gottes geschaffen ist: in Gerechtigkeit und wahrer Heiligkeit."
Dieses Streben führt uns allerdings nicht zur Sündenlosigkeit aus uns selbst heraus; dafür bedarf es weiterhin des Sühneopfers Jesu, der als einziger Mensch ein Äquivalent zum ersten Menschen Adam und dem, was er vor dem Sündenfall hatte, nämlich sündenloses Leben, werden konnte. Auf diesen Zusammenhang wird im 15. Kapitel des 1. Korinther-Briefes hingewiesen.
Es ist mir an dieser Stelle auch ernst mit dem Umkehrschluss. Wenn Gott uns Menschen nicht bedingungslos so annehmen kann/will/tut, wie wir sind - zu jedem Zeitpunkt der Geschichte und des individuellen Lebens - dann sind wir verloren, was Beziehung zu Gott betrifft. Wenn Gott uns erst liebt, wenn wir bestimmte Voraussetzungen erfüllen - nicht mehr bestimmte Gebote übertreten, also nicht mehr "sündigen" - dann wird Gott uns nie lieben, weil wir nie genügen, weil wir immer sündigen.Vielleicht siehst du das auch so.
Die von dir zu diesem Abschnitt zitierten Bibelstellen erklären ja sehr deutlich, dass Gott uns trotz unserer Sünden lieben kann.
Voraussetzung dafür ist aber, dass wir Wertschätzung für Gottes Liebe und das Opfer seines Sohnes zeigen, indem wir uns nach Kräften um ein Leben nach Gottes Grundsätzen bemühen. Das erklärt der Apostel Paulus sehr greifbar u.a. in den Kapiteln 5-7 des Römerbriefes.
Deswegen kann ich die 'Bedingungslosigkeit', die du bei der Liebe Gottes siehst, so nicht teilen.
Hierdurch wird ein falsches Signal an diejenigen geschickt, die sich dem christlichen Glauben annähern wollen.
Gottes Liebe und Annahme gibt es nicht zum 'Nulltarif'. Jesus machte das bei zahlreichen Begebenheiten deutlich. Zum Beispiel in Luk. 9,23-26.
Und auch der junge, reiche Vorsteher hätte seine Einstellung zu seinem materiellen Besitz korrigieren müssen, um Jesus nachfolgen zu können. Wie der Bericht zeigt, tat er es leider nicht und ging weg.
Wer von Gott angenommen werden will, muss sich also jeden Tag vergewissern, ob er nach den göttlichen Grundsätzen denkt und handelt. Dabei erwartet Gott keine vollkommene Sündenlosigkeit, aber ein aufrichtiges Bemühen in aller Demut und Bescheidenheit.
Deine ursprüngliche Aussage, auf die ich im Video antworte, klingt aber wirklich eher gegenteilig. Und sollte ich für dich persönlich nichts Neues gesagt und nur Selbstverständlichkeiten zurückgegeben haben, so mögen meine Ausführungen im Video vielleicht doch für andere, die deine Aussagen so verstanden haben, wie ich, eine willkommene Erwiderung sein.
Ganz bestimmt, wenn diese Erwiderung dazu führt, das eigene Verständnis meiner Aussagen kritisch zu hinterfragen. Dann kann auch eine solche Videoantwort durchaus von Nutzen sein. Du scheinst diesen Weg gehen zu wollen und das wünsche ich auch jedem Zuschauer deines Kanals.
Es ist gut, wenn wir offen über unsere Ansichten sprechen können. Die Apostelgeschichte und die Briefe des Paulus, des Petrus, des Johannes und anderer sind doch Zeugnisse genau solcher Diskussionen. Sie belegen, dass man auf der Grundlage der Autorität des Wortes Gottes zu gemeinsamen Lösungen kommen kann, die jeden Einzelnen aber auch die Gemeinden in dem Bestreben festigen, Jesus Christus und seinem Vater im Himmel immer näher zu kommen.
Das galt damals im konkreten Fall der Frage um die Beschneidung und es gilt heute, wenn es zu konkreten Fragen über Gottes Grundsätze in Bezug auf sexuelle Moral, Ehe und Familie geht.
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Es ist gut, wenn wir offen über unsere Ansichten sprechen können.
Hi Nemesis
Cool, danke für deine ausführliche und detaillierte Stellungnahme. Ich gehe gerne auf ein paar Punkte nochmal ein. Aber erst morgen oder übermorgen
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Da erachte ich es als zielführender, alle Facetten der Sühnopfertheologie, über die die Evangelien berichten, gleichwertig ein harmonisches, in sich vollständiges Gesamtbild entstehen zu lassen.
Ich finde, hier sind wir bei einem wirklich interessanten Punkt auf einer Metaebene. Wie gehen wir mit den unterschiedlichen Geschichten und Gewichtungen in den Evangelien um? Sollen wir jedes Evangelium als einzelnes, originelles Werk mit eigener Stimme und Botschaft lesen und interpretieren? Oder sollen wir alle vier zusammen als Teile eines grösseren Ganzen sehen, die Unterschiede ausgleichen und individuelle kreativ-künstlerische Genialitäten der Autoren ignorieren, um Widersprüche besser harmonisieren zu können?
Fakt ist, dass die Kirche den Weg der Harmonisierung nachweislich schon sehr früh eingeschlagen hat. Man kann dies sogar in der Text-Überlieferung des Neuen Testaments erkennen. Das Markus-Evangelium z.B. endete ursprünglich bei Mk 16, 8. Später, als die 4 Evangelien sich nach und nach als für die Kirche verbindlicher Kanon durchgesetzt hatten und als Bündel kopiert und weitergegeben wurden, wurde der Schluss um die Verse 9-20 ergänzt und so an die anderen Evangelien angeglichen.
Fakt ist auch, dass die Autoren der vier Evangelien nicht an eine solche Harmonisierung dachten. Sie wussten nicht, dass sie an so etwas wie dem Neuen Testament schrieben. Sie schrieben zu ihrer Zeit in ihrer konkreten Situation für ihre konkrete Leserschaft ihre Botschaft. Wir wissen wenig über die Autoren der Evangelien. NIcht mal die Namen sind uns bekannt. Wir können aber mit sehr guten Gründen davon ausgehen, dass die Autoren des Lk und Mt das Markusevangelium kannten und verwendeten. Vor allem Lukas hat dabei den Text stark verändert und zum Beispiel alles rausgestrichen oder auf ein Minimum verkürzt, was auf das Leiden Jesu in der Passionsgeschichte hindeutet. Er wollte klar eine andere Geschichte erzählen, als Markus (ich nenne die Autoren so, auch wenn wir ja eben wissen, dass sie nicht so hiessen).
Was ist nun also der richtige Weg für uns, die wir heute die Bibel interpretieren? Sollen wir die Individualitäten der Evangelisten ausgleichen oder hervorheben? Ich finde, beides hat seine Berechtigung. Wer aber den Weg der Harmonisierung wählt, sollte vielleicht bedenken, dass es allgemeingültige Eindeutigkeit nicht in allen Fragen geben kann.
Wenn Gott nun aber Menschen so lieben würde 'wie sie sind', also inklusive aller Schlechtigkeiten, sündigen Neigungen und dergleichen, verlöre die Vergebung vollständig an Bedeutung, denn: Was soll noch der Vergebung bedürfen, wenn Gott auch jede Sünde liebt?
Auch das ist eine sehr spannende Frage, auf die ich keine abschliessende Antwort habe. Ich frage aber zur Präzisierung und zur Schärfung der Gedanken zurück: Ja, was genau ist es, das der Vergebung bedarf? Gewiss sind es Fehler, die wir gemacht haben, die der Vergebung bedürfen. Schuld, die wir uns selbst aufgeladen haben. Im Vaterunser beten wir: "Vergib uns unsere Schuld". Es ist das Wort, das für Geldschuld steht. Das ist der ursprüngliche Sinn der Vergebung: Erlassen von Schuld. Diese Vergebung verliert niemals an Bedeutung. So wie ich einen Menschen lieben kann, auch wenn er (mir) eine grosse Geldsumme schuldet, oder auf andere Weise schuldig geworden ist, so kann erst Recht Gott einen Menschen trotz seiner Schulden lieben 'wie er ist'. Denn die Schuld ist ja nicht Teil des Menschen, sie ist ein Last die auf ihm liegt.
"Sünde" ist mehr und z.T. etwas anderes als Schuld. Die Begriffe werden oft als unscharf getrennt und synonym verwendet. Ich finde es hilfreich zu unterscheiden.
Du nennst sündige Neigungen. Hier müsste man sehr in die Tiefe gehen, um Begriffe wie "Neigung", "Tat", "Versuchung" etc. genau zu bestimmen und abzugrenzen. Es wäre zu untersuchen, ob eine "Neigung" an sich schon Sünde sein kann, ob eine potentiell (für andere) schädliche Neigung wie Pädophilie (die Neigung, nicht allfällige Taten, die fallen unter das Strafrecht!) vielleicht besser als Krankheit angesehen werden sollte, die behandelt, zumindest kontrolliert werden kann/muss; wobei da wiederum strafrechtlich die Schuldfähigkeit fraglich ist - das ist alles sehr komplex und kann hier wohl kaum erschöpfend ausgeführt werden. Jedenfalls ist hier äusserste Vorsicht geboten.
Ich würde Sünde definieren als Zustand einer zerbrochenen Beziehung zwischen Gott und Mensch. Ich kann einen Menschen lieben, auch wenn die Beziehung zerbrochen ist. Gott kann uns Menschen lieben, auch wenn die Beziehung zerbrochen ist. Dabei liebt Gott - so stelle ich es mir vor - den ganzen Menschen, wie ist. Er liebt nicht, was der Beziehung im Wege steht. Was das ist, ist wohl konkret bei jedem Menschen etwas anders. Ob das vor allem Taten sind? oder doch auch persönliche Eigenschaften? Stehen solche Eigenschaften für Gott im Weg oder für uns selbst, um die Beziehung zu Gott wiederherzustellen?
Die Wiederherstellung der Beziehung, das ist vielleicht das, was bei der Vergebung der Sünde mehr geschieht, als bei der reinen Vergebung der Schuld. Neben der Vergebung der Schuld bedarf es vielleicht der Heilung von Verletzungen, die uns hindern, den Weg zum Leben in Beziehung zu Gott zu gehen.
Aber das sind jetzt Begriffsspielerien, die ich zwar interessant finde, aber keinerlei Heilsrelevanz haben. Ich beanspruche hierbei auch keinerlei Wahrheitsanspruch oder so.
Aber als Fazit festhalten will ich: Die Bedingungslose Liebe zum Menschen 'wie er ist' macht die Vergebung keineswegs Bedeutungslos. Im Gegenteil.Du hast noch einige Argumente zu Gunsten der Sühnopfer-Vorstellung gebracht, die ich mit meinen bisherigen Ausführungen in diesem Posting nicht berücksichtigt habe. Ich lasse sie vorerst so stehen. Ich widerspreche ihnen nicht grundsätzlich, sage aber eben, dass es nicht die einzige Art ist, den Kreuzestod Jesu zu interpretieren.
Beste Grüsse
Matthijs
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Du hast noch einige Argumente zu Gunsten der Sühnopfer-Vorstellung gebracht, die ich mit meinen bisherigen Ausführungen in diesem Posting nicht berücksichtigt habe. Ich lasse sie vorerst so stehen. Ich widerspreche ihnen nicht grundsätzlich, sage aber eben, dass es nicht die einzige Art ist, den Kreuzestod Jesu zu interpretieren.
"dass es nicht die einzige Art ist, den Kreuzestod Jesu zu interpretieren"? Nein, was denn sonst? Gelten für dich Joh3,16 und Mark16,16 nicht? Nein, richtig, die Bibel ist ja nicht "die einzige Art ist, den Kreuzestod Jesu zu interpretieren"! Was Jesus sagte muss man doch nicht so Ernst nehmen, fragen wir erst mal den Pastor der modernen Theologie!
Matthijs, wo steht im Neuen Testament denn, dass Jesu Tod nicht das Sühneopfer für uns ist? Wo in der Bibel? Oder hast du möglicherweise in deinem Poesiealbum nachgeschaut?!? Du bist doch Pfarrer oder Pastor oder?
Ich glaube, es war etwas voreilig von mir, hier Mitglied zu werden!
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Ich glaube, es war etwas voreilig von mir, hier Mitglied zu werden!
Keine Sorge. Ich bin hier der Ketzer. Ich stehe nicht für die Ausrichtung dieses Forums.
wo steht im Neuen Testament denn, dass Jesu Tod nicht das Sühneopfer für uns ist?
Im ganzen Lukasevangelium steht NICHT, dass Jesu Tod das Sühneopfer ist. Vergebung gibts da nach Reue. Durchweg. Der Tod Jesu ist keine Voraussetzung für die Vergebung.
In meiner Bibel steht das Lukasevangelium als drittes Buch im Neuen Testament.
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"dass es nicht die einzige Art ist, den Kreuzestod Jesu zu interpretieren"? Nein, was denn sonst? Gelten für dich Joh3,16 und Mark16,16 nicht? Nein, richtig, die Bibel ist ja nicht "die einzige Art ist, den Kreuzestod Jesu zu interpretieren"! Was Jesus sagte muss man doch nicht so Ernst nehmen, fragen wir erst mal den Pastor der modernen Theologie!
Matthijs, wo steht im Neuen Testament denn, dass Jesu Tod nicht das Sühneopfer für uns ist? Wo in der Bibel? Oder hast du möglicherweise in deinem Poesiealbum nachgeschaut?!? Du bist doch Pfarrer oder Pastor oder?
Ich glaube, es war etwas voreilig von mir, hier Mitglied zu werden!
Asel, das hat hier doch keinen Zweck, da geht es ja noch bei jesus.de biblischer zu. Also mir reicht es jetzt jedenfalls! Ich melde mich jedenfalls jetzt hier ab und bei jesus.de wieder an!
Die sollen hier doch ruhig der modernen Theologie und den Irrlehren frönen, vielleicht kriegen sie dann ja noch Zuschüsse von der reichen EKD! Für mich gilt jedenfalls bei diesem Thema immer noch das:
Über "moderne" TheologieDie online-Dogmatik gibt Auskunft zu Glaubensfragen aus evangelischer Sicht.www.evangelischer-glaube.de -
Asel, das hat hier doch keinen Zweck
Auch dir, Alex, sage ich: ich bin hier nicht repräsentativ für die Ausrichtung des Forums.
Ansonsten: Geh mit Gott!
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Sollen wir jedes Evangelium als einzelnes, originelles Werk mit eigener Stimme und Botschaft lesen und interpretieren? Oder sollen wir alle vier zusammen als Teile eines grösseren Ganzen sehen, die Unterschiede ausgleichen und individuelle kreativ-künstlerische Genialitäten der Autoren ignorieren, um Widersprüche besser harmonisieren zu können?
Beides wird meiner Meinung nach dem Anspruch des Wortes Gottes nicht gerecht.
Die isolierte Betrachtung eines Evangeliums - ich greife nochmal das Bild mit dem Puzzle auf - ist mit einer Situation vergleichbar, bei der man stets nur 25% der Puzzle-Teile betrachtet. Bei so einer Herangehensweise wird man aus dem Puzzle kein vollständig Bild erhalten. Noch problematischer wird es aber, wenn man die übrigen 75% mit eigenen Ideen, und Deutungen füllt. Eine isolierte Betrachtung jedes Evangeliums für sich, birgt diese Gefahr in sich.
Andererseits geht es bei der Betrachtung der 4 Evangelien auch nicht darum, Unterschiede auszugleichen, individuell kreativ-künstlerische Genialitäten zu ignorieren, oder vermeintliche Widersprüche besser harmonisieren zu können.
Es geht darum, die innere Harmonie und Widerspruchslosigkeit der 4 Evangelien zu erkennen. So erhält man ein vollständiges Gesamtbild und kann daraus wertvolle Lehren für das eigene Leben ableiten.
Fakt ist, dass die Kirche den Weg der Harmonisierung nachweislich schon sehr früh eingeschlagen hat. Man kann dies sogar in der Text-Überlieferung des Neuen Testaments erkennen. Das Markus-Evangelium z.B. endete ursprünglich bei Mk 16, 8. Später, als die 4 Evangelien sich nach und nach als für die Kirche verbindlicher Kanon durchgesetzt hatten und als Bündel kopiert und weitergegeben wurden, wurde der Schluss um die Verse 9-20 ergänzt und so an die anderen Evangelien angeglichen.
Der Inhalt der Verse 9-20 widerspricht in keiner Weise den Aussagen der Evangelien insgesamt. Er liefert aber auch keine Informationen, die als Alleinstellungsmerkmal Relevanz hätten.
Inwiefern war denn eine Harmonisierung des Textes notwendig? Waren isolierte Betrachtungen und individuelle Interpretationen nicht viel eher das Ziel einer Harmonisierung?
Fakt ist auch, dass die Autoren der vier Evangelien nicht an eine solche Harmonisierung dachten. Sie wussten nicht, dass sie an so etwas wie dem Neuen Testament schrieben. Sie schrieben zu ihrer Zeit in ihrer konkreten Situation für ihre konkrete Leserschaft ihre Botschaft. Wir wissen wenig über die Autoren der Evangelien. NIcht mal die Namen sind uns bekannt.
Ich kenne die Argumentation dieser Schlussfolgerung. Überzeugt hat sie mich noch nie. Wenn man die Bibel tatsächlich als Gottes Wort anerkennt, stellt sich die Frage nach der Urheberschaft der Evangelien nicht. Dazu kommt es erst, wenn man die Bibel als Sammlung rein menschlicher Erkenntnisse über die Vorstellungen von Gott bzw. Göttern im Laufe der Zeit betrachtet.
Es bringt also nicht viel, wenn wir uns bei unserem Studium auf das konzentrieren, was wir nicht wissen und uns darin verlieren. Zielführender ist es, wenn wir uns auf die Inhalte konzentrieren und das, was Gott uns über die frohe Botschaft seines Reiches mitgeteilt hat auch anderen Menschen bekannt zu machen.
allem Lukas hat dabei den Text stark verändert und zum Beispiel alles rausgestrichen oder auf ein Minimum verkürzt, was auf das Leiden Jesu in der Passionsgeschichte hindeutet. Er wollte klar eine andere Geschichte erzählen, als Markus
Er hat einen anderen Schwerpunkt gesetzt, oder aus einem anderen Blickwinkel heraus berichtet. Das widerruft ja in keiner Weise die Aussagen der anderen Evangelien und es steht auch nicht isoliert für sich da, sondern fügt sich nahtlos in den Bericht der 3 anderen Evangelien ein.
Bei Johannes bekommen wir auch den Hinweis, dass es noch so viel über Jesus zu berichten gäbe, dass sämtliche Bibliotheken die Menge an Büchern nicht fassen könnten.
Wir sollten uns also wirklich auf das konzentrieren, was wir haben.
Was ist nun also der richtige Weg für uns, die wir heute die Bibel interpretieren? Sollen wir die Individualitäten der Evangelisten ausgleichen oder hervorheben? Ich finde, beides hat seine Berechtigung. Wer aber den Weg der Harmonisierung wählt, sollte vielleicht bedenken, dass es allgemeingültige Eindeutigkeit nicht in allen Fragen geben kann.
Bevor wir überhaupt erst anfangen zu interpretieren, sollten wir im Gebet um den heiligen Geist Gottes bitten, damit wir sein Wort korrekt verstehen. Insofern wird weder das Ausgleichen noch das Hervorheben individueller Merkmale dem eigentlichen Inhalt gerecht. Unsere Art der Betrachtung muss ausgeglichen sein, sonst verrennen wir uns in hoch theoretischen Spekulationen, die das Wort Gottes für die Menschen unnahbar macht.
Gott hat uns in seinem Wort das mitgeteilt, was wir brauchen, um ihn zu erkennen und seine Liebe zu erwidern.
Ja, was genau ist es, das der Vergebung bedarf?
Letztendlich alles, was dem Willen Gottes widerspricht.
So wie ich einen Menschen lieben kann, auch wenn er (mir) eine grosse Geldsumme schuldet, oder auf andere Weise schuldig geworden ist, so kann erst Recht Gott einen Menschen trotz seiner Schulden lieben 'wie er ist'. Denn die Schuld ist ja nicht Teil des Menschen, sie ist ein Last die auf ihm liegt.
Könntest du diesen Menschen, der bei dir verschuldet ist, auch dann lieben, wenn er dir gegenüber abfällig reagiert, dich vor anderen bloßstellt und seine Schuld bei dir unter keinen Umständen begleichen will? So verhalten sich die meisten Menschen Gott gegenüber. Deshalb wird in der Bibel ja auch vom Zorn Gottes gesprochen, der über solche Menschen kommen wird.
Daher kommt es schon darauf an, wie man persönlich zu seiner Schuld steht.
das ist alles sehr komplex und kann hier wohl kaum erschöpfend ausgeführt werden. Jedenfalls ist hier äusserste Vorsicht geboten.
Ja es ist komplex und doch stehen wir nicht völlig planlos da. Es ist ja zum Glück nicht so, dass man für die Erkenntnis der tiefen Wahrheit aus Gottes Wort hoch studiert sein muss.
Ich würde Sünde definieren als Zustand einer zerbrochenen Beziehung zwischen Gott und Mensch. Ich kann einen Menschen lieben, auch wenn die Beziehung zerbrochen ist. Gott kann uns Menschen lieben, auch wenn die Beziehung zerbrochen ist. Dabei liebt Gott - so stelle ich es mir vor - den ganzen Menschen, wie ist. Er liebt nicht, was der Beziehung im Wege steht.
Das ist der Punkt. Er liebt nicht, was der Beziehung im Wege steht. Sünde trennt von Gott, weil man 'das Ziel verfehlt'. Das Ziel ist hierbei, dass man den göttlichen Grundsätzen im Denken, in Wort und Tat entspricht. Wer von Gott geliebt werden möchte, muss sich also seiner Sünden bewusst sein und aktiv dagegen vorgehen.
Ob das vor allem Taten sind? oder doch auch persönliche Eigenschaften? Stehen solche Eigenschaften für Gott im Weg oder für uns selbst, um die Beziehung zu Gott wiederherzustellen?
Sie stehen tatsächlich beidseitig im Weg. Gott kann nicht über Sünde hinwegsehen, so als ob es sie nicht gäbe. Wenn er es könnte, brauchten wir keine Vergebung durch das Opfer seines Sohnes. Gott hat in seiner Liebe den Weg zu ihm zurück geebnet. Er hat durch die Annahme des Lösegeldes dafür gesorgt, dass wir aus der Knechtschaft der Sünde befreit werden.
Unsere Aufgabe ist es, Jesus als das Mittel zur Versöhnung mit Gott anzunehmen. Dazu sind Veränderungen im Denken und Handeln erforderlich. Und das möchte Gott sehen: Die Bereitschaft, unser Denken und Handeln von seinen Grundsätzen leiten zu lassen.
Aber als Fazit festhalten will ich: Die Bedingungslose Liebe zum Menschen 'wie er ist' macht die Vergebung keineswegs Bedeutungslos. Im Gegenteil.
Wirksam kann sowohl die Liebe Gottes als auch die Vergebung allerdings erst dann werden, wenn der Mensch das Angebot Gottes einer wiederhergestellten Beziehung auch annimmt und bereit ist, sich von Gott anleiten zu lassen. Gott wirft seine Liebe niemanden hinterher, der dafür keine Wertschätzung hat.
Ich lasse sie vorerst so stehen. Ich widerspreche ihnen nicht grundsätzlich, sage aber eben, dass es nicht die einzige Art ist, den Kreuzestod Jesu zu interpretieren.
Das Opfer Jesu ist sicherlich schon ganz unterschiedlich interpretiert worden. Hier kommt es wieder drauf an, ob man sich eine Gesamtübersicht verschaffen möchte, oder sich auf eine selektive Sicht beschränkt.
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